Neue Routenschilder – Mehr Kletterspaß durch eigene Einschätzung

Was bedeutet das grüne Fragezeichen?

Ab sofort kennzeichnen wir neue Kletterrouten mit einem grünen Routenschild und einem Fragezeichen. Das bedeutet: Die Route wurde noch nicht final bewertet! Statt sich von einem festgelegten Schwierigkeitsgrad beeinflussen zu lassen, könnt ihr die Route unvoreingenommen testen und euch ein eigenes Bild machen.

Warum das Ganze? Oft bestimmt der Schwierigkeitsgrad das Empfinden einer Route: Ist die Route zu leicht bewertet, wird sie als “unschön” empfunden – obwohl ihr Charakter davon unabhängig ist. Wir wollen, dass es wieder mehr um das Klettern selbst geht: die Bewegungen, das Lösen von Problemen und den Spaß an der Herausforderung.

Selbsteinschätzung stärken – Vertrauen ins eigene Können

Mit dem Fragezeichen auf den Routenschildern wollen wir euch dazu motivieren, die Route selbst einzuschätzen, bevor ihr losklettert. Dabei lernt ihr spielerisch, Schwierigkeitsgrade besser zu verstehen und euer eigenes Leistungsniveau realistischer einzuschätzen. Viele Kletter*innen sind erstaunt, was sie bereits können, wenn sie nicht durch eine feste Bewertung beeinflusst sind!

Wie entsteht die endgültige Bewertung?

Die Routen bleiben ca. ein bis zwei Wochen unbewertet. In dieser Zeit sammeln wir Feedback und können bei Bedarf Anpassungen vornehmen, um den Grad noch exakter abzustimmen. Unsere Routenschrauber tauschen sich aktiv mit euch aus und lassen eure Einschätzungen in die finale Bewertung einfließen.

Die endgültige Bewertung wird mit einem „Vorschlag“-Vermerk versehen. Das soll verdeutlichen, dass Schwierigkeitsgrade subjektiv sind und sich nicht normieren lassen. Jeder Schrauber bewertet auf Basis seines eigenen Kletterverständnisses, validiert durch andere Routenbauer*innen.

Was macht eine Route wirklich schwierig?

Der Schwierigkeitsgrad einer Route ergibt sich aus drei Faktoren:

  • Wandneigung – Je steiler, desto mehr Kraft & Technik sind gefragt.
  • Griffgüte – Kleine, schlechte Griffe oder große, gute Griffe?
  • Bewegungskomplexität – Wie viel Technik erfordert die Route?

Klettertechnik ist vielfältig: Nur weil du eine Technik auf hohem Niveau beherrschst, bedeutet das nicht, dass du denselben Grad klettern kannst, wenn eine andere Technik gefragt ist. Hier spielt Selbstreflexion eine große Rolle. Wer sich weiterentwickeln möchte, findet an ausgewählten Routen orangefarbene Hinweisschilder mit Techniktipps & Aufgaben, um gezielt an Bewegungsabläufen zu arbeiten.

Fazit: Mehr Fokus auf den Kletterspaß!

Mit den neuen Routenschildern möchten wir das Bewusstsein für die Schönheit der Bewegungen und den Spaß am Lösen von Herausforderungen stärken. Also: Probiert die neuen Routen aus, testet eure Selbsteinschätzung und lasst euch überraschen, was ihr bereits draufhabt!